- monthly subscription or
- one time payment
- cancelable any time
"Tell the chef, the beer is on me."
Leistung war gefragt am Red Bull Ring bei den zwei Läufen der ADAC GT Masters. Die langen Geraden verlangten nach viel Hubraum, den die Corvette mitbringt.
Für das erste Rennen knallten Diego Alessi und Daniel Keilwitz die Roller-Corvette auf die Pole-Position. Wirth und Hohenadel machten dann mit P2 die reine Corvette-Reihe komplett. Auf P3 lauerte der immer stärker werdende Ford GT mit Frank Kechele/Dominik Schwager, dahinter positionierte sich der SLS mit den beiden Maxilimians (Götz/Buhk) vor dem ersten BMW Z4 von DB Motorsport.
Der Start in die enge erste Kurve ging halbwegs gut. Irgendwie erwischte es im Getümmel den Z4 von Claudia Hürtgen und den nigelnagelneuen Camaro von Thurn und Taxis und Peter Kox. Beide hatten dann zumindest keinen weiten Weg zu Fuß zurück zur Box. Die Roller-Corvette blies zunächst vorne weg, sah sich aber vom Porsche mit Mario Farnbacher schwer unter Druck gesetzt. Die beiden setzten sich etwas vom Rest des Feldes ab und fuhren bis zum ersten Boxenstopp ein starkes Duell aus.
Der Porsche war auf der Bremse und in den wenigen engen Kurven des Kurses klar besser, aber die Corvette bollerte mit ihrem Hubraumvorteil auf den Geraden immer wieder weg. Alessi durfte sich dabei aber nicht den kleinsten Fehler erlauben. Schon ein kleiner Quersteher hätte Farnbacher in seinem Porsche den kleinen Vorteil gebracht, den er suchte. Immerhin entwickelte sich so ein sehenswertes Duell der beiden Spitzenpiloten.
Dahinter balgten sich der Ford, der SLS, ein BWM und die zweite Corvette, wobei Andreas Wirth allerdings ein kleiner Fehler passierte, der in einen Dreher mündete, der das Team etwas zurückwarf. Nach und nach konnte sich der Ford GT durchsetzen, bevor es zu den obligatorischen Stopps ging.
Das Spitzenduo kam geschlossen an die Box, die Mannschaft von Farnbacher Racing arbeitete aber einen Tick schneller als die Jungs von Callaway und konnte sich an der Boxenausfahrt knapp vor der Corvette halten. Doch die Freude über den ersten Platz währte nicht allzu lange. Ein paar Runden später hatte Daniel Keilwitz genug vom Porsche Heck und beschleunigte den Konkurrenten auf der langen Bergaufgeraden einfach aus. Zwar konnte sich Patrick Frommenwiler noch einigermaßen im Windschatten halten, aber an ein Vorbeikommen war nicht mehr zu denken.
Von hinten nahte zudem der Ford GT mit mächtigen Schritten und lange hielt sich Dominik Schwager mit dem Porsche nicht auf. In einem sehenswerten Manöver fuhr der GT in der schwierigen Doppellinks nach der Remuskurve einfach außen am Porsche vorbei. Danach machte man sich auf die Hatz nach der Corvette, aber Keilwitz kontrollierte den Abstand nach hinten einfach und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein.
Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier (pdf)
Rennen Zwei
Für das zweite Rennen stand der Ford GT auf der Pole, erst dahinter folgte die Callaway Corvette mit Alessi/Keilwitz. Es folgten der Z4 von DB Motorsport mit Knap/den Boer und der SLS mit Buhk/Gütz. Diese vier Fahrzeuge sollten dann auch das Rennen unter sich ausmachen.
Der Start am Sonntag blieb für alle Fahrer folgenlos, allerdings erlaubte sich Frank Kechele einen kleinen Fehler und bremste in der zweiten Kurve etwas sehr spät. Er kam weit raus und musste vier Wagen passieren lassen. Vorne hatte sich Alessi mal wieder in Führung gesetzt, dahinter lag aber schon der SLS mit Maxi Buhk am Steuer. Wie im ersten Rennen gaben es sich beide Fahrer richtig. Der SLS war in Sachen Topspeed nicht ganz so unterlegen wie noch am Tag zuvor der Porsche und blieb teilweise im Millimeterabstand an der Stoßstange der Corvette. Ein sehr schönes Duell, das auch die Fahrkunst beider Piloten zeigte. Rundenlang unter Druck mit den schweren Autos jeden Bremspunkt auf den Zentimeter genau zu treffen, ist schon eine sehr hohe Kunst.
Die Situation änderte sich nach dem Reifenwechsel nur wenig. Die Corvette lag vorne, der SLS machte mächtig Druck. In der Runde nach den Stopps wäre es dem Mercedes fast gelungen, in Front zu gehen, aber die Corvette konnte den Angriff gerade so abwehren. Mit etwas Abstand folgten der Z4 von DB Motorsport und der Ford GT. Beide konnten sich langsam an das Führungsduo ranrobben, wobei Schwager im Ford klug genug war, seinerseits den Z4 erst einmal in Ruhe zu lassen, damit man näher an die Führenden kommen konnte, die durch ihren Kampf an der Spitze nicht die besten Rundenzeiten fuhren.
Knapp acht Minuten vor Schluss war es dann auch soweit, man konnte die ersten vier mit einem Handtuch abdecken. Es entwickelte sich aber kein “Hauen und Stechen”. Da alle vier auf der letzten Rille unterwegs waren, gab es keinen Spielraum mehr für die “Ich brems jetzt mal zwei Meter später”-Idee. Aber dennoch war es schön anzusehen, wie vier Marken und Teams um den Sieg kämpften.
Am Ende siegten Alessi/Keilwitz erneut, dieses mal vor dem SLS. Der Z4 rettete sich vor dem Ford GT ins Ziel.
Alle Ergebnisse gibt es hier (pdf)
Stand in der Meisterschaft.
Es waren zwei sehr gute Rennen, die die Serie, vor leider spärlichem Publikum, ablieferte. Etwas überraschend war, dass die BMW in dieser Woche weit weg von der Musik waren. Nur im zweiten Rennen konnte der Z4 von DB Motorsport mithalten. Ebenfalls ohne Chance waren die Audi R8, die aber in diesem Jahr, zumindest im Masters, von der BoP nicht gerade begünstig werden. Es wäre schön, wenn die Kommissare das Feld noch etwas enger zusammen bekommen würden.
Weiter geht es Ende August am Lausitzring.
304 total views, 300 views today
The post ADAC GT Masters: Analyse Red Bull Ring 2013 appeared first on Racingblog.
Die Formel Eins kehrt an den Red Bull Ring zurück. Doch der neue Termin wirft auch Fragen auf, denn der Kalender passt nun nicht mehr.
2014 sollen damit gleich drei neue GPs stattfinden: Russland, Österreich und New Jersey. Letzteres ist allerdings ein Wackelkandidat. Zwar will UBS in den Grand Prix einiges an Geld stecken und der Organisator behauptet, dass er alle erforderlichen Genehmigungen hat und schon gearbeitet wird. Auf der anderen Seite sind sich Beobachter sicher, dass die Strecke nie und nimmer fertig werden kann.
Aber nehmen wir mal an, dass der Grand Prix stattfindet. Dann wird der Rennkalender 2014 im Sommer aus allen Nähten platzen, denn es gibt jetzt schon vier festgesetze Daten, an denen wohl nicht mehr gerüttelt wird.
Monaco findet immer am letzten Maiwochenende statt.
Le Mans ist für den 15.06 geplant und FIA will kein F1 Rennen an dem Wochenende.
New York hat gebeten, das F1 Rennen nicht mit der Eröffnung der US-Open zu kombinieren. Die US Open 2014 starten wohl am 22.06.
Der 06.07 für das Rennen in Österreich steht wohl fest.
Ein möglicher Kalender klappt nur dann, wenn Monaco eine Woche nach vorne gelegt wird. Immerhin würde man damit dann auch dem Indy 500 aus dem Weg gehen, dass am 25.05 statt finden wird.
18.05 Monaco
01.06 Kanada
08.06 New Jersey
29.06 Silverstone
06.07 Österreich
20.07 Deutschland
27.07 Ungarn
Passt also? Nicht so schnell, denn da fehlt noch das Rennen in Russland. Sotschi hat ein nur ein Startfenster im Sommer, also zwischen Mai und September. Und plötzlich sähe das so aus:
18.05 Monaco
01.06 Kanada
08.06 New Jersey
29.06 Silverstone
06.07 Österreich
20.07 Deutschland
27.07 Ungarn
10.08 Russland
Wäre machbar, würde den GP von Spa aber wegen der vorgeschriebenen dreiwöchigen Sommerpause auf den 07.09 schieben. Das würde den Herbst eng machen.
07.09 Spa
14.09 Monza
28.09 Singapur
12.10 Korea
19.10 Japan
02.01 Indien
09.11 Abu Dhabi
23.11 Texas
30.11 Sao Paulo (oder 07.12)
Eine weitere Variante wäre die Verlegung von Abu Dhabi ins Frühjahr, was aber einen Doubleheader mit Bahrain verursachen würde. Australien wird die Saison wieder starten. Würde dann so aussehen können:
16.03 Australien
23.03 Malaysia
06.04 China
20.04 Abu Dhabi
27.04 Bahrain
11.05 Spanien
18.05 Monaco
01.06 Kanada
08.06 New Jersey
29.06 Silverstone
06.07 Österreich
20.07 Deutschland
27.07 Ungarn
10.08 Russland
07.09 Spa
14.09 Monza
28.09 Singapur
12.10 Korea
19.10 Japan
02.01 Indien
16.11 Texas
30.11 Sao Paulo
Sieht also voll aus, der Kalender. Bis auf die drei Wochen im Sommer fährt man im 14 Tages Rhythmus durch. Dabei gibt es sogar sechs Back-to-back Rennwochenenden. Allerdings gibt es halt die Unsicherheit um New Jersey und Korea. Ob beide GPs stattfinden ist noch nicht sicher. Das alles passt auch nur, wenn Monaco eine Woche nach vorne verlegt werden kann, was auch erst geklärt werden muss.
144 total views, 144 views today
The post Formel Eins: Comeback am Red Bull Ring 2014 appeared first on Racingblog.
Die beiden Prototypen-Serien fuhren am Wochenende ihre Rennen und dies mit teilweise sehr unterschiedlichen Ergebnissen, was die Spannung angeht.
Doch die ersten Boxenstopps warfen das Feld mächtig durcheinander. Zuerst erwischte es mal wieder die Truppe aus Irland. Der Murphy-Oreca sprang nach dem Stopp nicht an und wurde sogar in die Box geschoben. Dort stellte man den Tod des Startermotors fest, ersetzte diesen, was aber 17 Runden kostete. Als nächsten erwischte es den Führenden, den Jota. Turvey war zu schnell am Boxeneingang und musste für eine 30 Sekunden Stopp & Go noch mal rein, lag aber nicht aussichtlos auf P4. Nachdem er an Simon Dolan übergeben hatte, drehte dieser sich allerdings, und verlor an den Anschluss an die Spitzengruppe.
In dem ganzen Gewühl hatte die Mannschaft von Thiriet am schnellsten gearbeitet und den Wagen damit in Führung gebracht. Hinter ihm drückte der Race Peformance Wagen aufs Tempo, aber Michel Frey versenkte seinen Einsatzwagen in einem Kiesbett und verlor viel Zeit. Somit beruhigte sich der Kampf um die Spitze nachdrücklich.
Ein sensationelles Rennen fuhr der Sigantech Alpine mit Nelson Panciatici und Pierres Ragues. Eigentlich stand der Wagen auf der Pole, aber weil die beste Zeit unter Gelb gefahren wurde, wurde er ans Ende des Feldes verbannt. Nach dem letzten Boxenstopp lag der Alpine schon auf P2 und hatte nur 22 Sekunden Rückstand. Doch Pierre Thiriet konterte die Angriffe, und sicherte so einen weiteren Sieg für sein Team. Auf P3 landete der Monrand, P4 holte sich der Jota.
In der GTE stand der Proton Porsche auf der Pole, wurde aber schnell von JMW und den beiden RAM-Ferrari überholt. Matt Griffin setzte sich im RAM F458 an der Spitze fest. Und sollte dort auch bleiben. Weil der sich der zweite RAM mit dem JMW einen heftigen Kampf lieferte, konnte Griffin seinVorsprung auf fast eine Minute ausbauen. Sein Teamkollege Johnny Mowlem hatte kein Problem, den Sieg nach Hause zu fahren. Der JMW mit Andrea Bertolini und Joel Camathias landete am Ende auf P2, der zweite RAM mit Jannette/Montecalvo kam auf P3.
Es war ein teilweise etwas zähes Rennen am Red Bull Ring, das aber immer wieder ein paar Highlights hatte. Nicht hilfreich war leider dieses Mal der Kommentar von Radio Le Mans. Nick Damon und sein Kollege waren teilweise sehr abgelenkt und brachten wenig Schwung ins Rennen. Die ELMS macht mal wieder eine längere Pause, weiter geht es am 14.09. in Ungarn.
ALMS
Die ALMS machte Halt auf dem ebenso schönen, wie schnellen und gefährlichen Kurs in Mosport/Kanada. Man hat die Anlage unter der Regentschaft von Ron Fellows zwar schon deutlich verbessert, die teilweise fehlenden Zäune hinter den altersschwachen Leitplanken sind allerdings weiter ein Ärgernis. Schwere Unfälle blieben jedoch aus.
In der P1 war die Sache schon vor dem Start klar. Da der Rebellion nicht mehr dabei ist und Dyson seinen schnellen Wagen mit Guy Smith und Chris Dyson zurück gezogen hat, steht der Muscle Milk HPD ohne Konkurrenz da. Klaus Graf fuhr einen flotten ersten Stint, Luhr erledigte den Rest und meinte nach dem Rennen, dass es recht entspannt gewesen sei. Für eine ebenso kurze wie bemerkenswerte Überraschung sorgte der Delta-Wing, der in der ersten Runde auf P2 stürmte und richtig gute Rundenzeiten hinlegte. Doch der Spaß war noch vor dem ersten Boxenstopp vorbei, als man den Wagen mal wieder mit einem Defekt am Motor in die Garage schob. Schade, der Delta Wing könnte mit einem vernünftigen Motor mehr. Elan ist es bis heute nicht gelungen, den Motor auch nur ansatzweise standfest zu machen. Vielleicht hätte man doch RML fragen sollen.
Der zweite Dyson mit den Pay-Drivern Tony Burgess und Chris McMurry war verhältnismäßig häufig im Bild zu sehen, was allerdings daran lag, dass man den vier LMP2 im Weg stand. Immerhin konnte man so auch mal sehen, was ein guter Fahrer ausmacht. Burgess bremste deutlich früher, nahm weniger Speed durch die Kurve mit und wartete auch beim Herausbeschleunigen etwas länger, als die beiden LMP2 von Extrem Motorsport und Level5, die sich hinter ihm in einem innigen Zweikampf befanden. Normalerweise müsste der Dyson P1 schnell genug sein, um die P2 weit hinter sich zu halten, in diesem Fall zogen die HPD aber nach und nach alle am Lola-Mazda vorbei.
Immerhin lieferten sich in der LMP2 der Level 5 mit Scott Tucker/Marino Franchitti und der Extreme Motorsport mit Scott Sharp und Guy Cosmo ein starkes Gefecht. Auch nachdem man den Dyson endlich hinter sich gelassen hatte, klebten beide Fahrzeuge aneinander und fuhren mehr oder weniger ein Sprintrennen aus. Zwischenzeitlich mischte sich auch mal kurz der zweite Level 5 Wagen ein, vor allem wenn Mike Conway am Steuer saß, der für den verletzten Ryan Briscoe eingesprungen war. Bis in die letzte Runde dauerte das Gefecht an, bis auf der letzten Geraden hatte Scott Sharp noch die Chance an Franchitti vorbei zu gehen. Doch dann schob sich der Muscle Milk zwischen beide Fahrzeuge und während der Level 5 noch eine weitere Runde drehen konnte, wurde des Extrem Motorsport HPD hinter dem Muscle Milk abgewunken. So kam am Ende dann eine Runde Rückstand auf den Zeitlisten zusammen.
In der GT-Klasse gab es einen sensationellen Zweikampf zwischen den Corvette und den Vipern, der sich ebenfalls über das gesamte Rennen hinzog. Die Viper mit Jonathan Bomarito und Kuno Wittmer am Steuer hatte etwas überraschend die Pole erobert. Da sieht man mal, wie unterschiedlich die BoPs in den USA sind. Während die Viper in Le Mans gegen die Corvette keine Chance hatte, liegt man in der ALMS auf Augenhöhe. Aber wenn die BoP so gute Rennen liefert, dann soll das wegen mir halt so sein. Die Spitze wechselte zwischen den vier Werkswagen oft hin und hier, gegen Ende konnten sich dann die Corvette mit Thommy Milner/Oliver Gavin und die Viper mit Dominik Farnbacher/Marc Goossens vom Rest des Feldes absetzen. Die Viper war auf der Geraden einen bisschen schneller, die Corvette am Kurvenausgang, wo es Milner immer wieder gelang, die paar Meter zu gewinnen, die die Viper hinter ihm halten konnte. Beide Fahrer probierten wirklich alles, doch beide Fahrer und ihr Fahrzeuge waren so gleich stark, dass keiner profitieren konnte. Ein wirklich atemberaubendes Finish, in dem sich die Corvette dann durchsetzen konnte. Der Pole-Sitter landete auf P3, dahinter die zweite Corvette. Erst danach folgten die beiden BMW Z4, die in Mosport ebenso zu melden hatten, wie die ja schon fast notorisch unterlegenen Porsche.
Ergebnisse, wieder als pdf.
Ein wirklich gutes Rennen der ALMS, die auf der Zielgeraden ihrer Existenz noch mal zeigt, was sie ausgemacht hat. Was die GT-Klasse angeht muss man sich aber keine Gedanken machen. In der ab 2014 startenden Nachfolgerserie USCR wird man GT3 Fahrzeuge zulassen, was das Feld noch mal stärker machen sollte.
Nächstes Rennen der ALMS ist schon am 11.08 in Road Atlanta.
(Nur ELMS Fotos, von der ALMS waren zeitnah mal wieder keine Pressefotos zu haben)
108 total views, 104 views today
The post ELMS/ALMS: Spielberg und Mosport 2013 appeared first on Racingblog.
In Martinsville startet die zweite Chase-Hälfte und nur noch drei Piloten kämpfen innerhalb von 100 Punkten um die Meisterschaft. Die Verfolger Jeff Gordon, Kyle Busch und Tony Stewart benötigen dringend möglichst einen Sieg, um weiterhin dabei zu sein. Da trifft es sich schlecht, dass der Shorttrack ausgerechnet die stärkste Strecke der Top2 ist.
An diesem Wochenende beginnt der Endspurt zur Playoff-Trophäe und ausgerechnet die beiden bestplatzierten Piloten haben die Chance, auf dem Martinsville Speedway davonzuziehen. Tabellenführer Jimmie Johnson und sein Verfolger Denny Hamlin haben sich auf dem Shorttrack in Virginia praktisch in die „victory lane“ eingemietet: Seit Ende 2006 hat in Martinsville kein anderer Fahrer außer den beiden ein Rennen gewonnen. So eine Statistik wird den Verfolgern gar nicht passen, wobei aber zumindest Jeff Gordon ähnlich starke Resultate vorweisen kann. Kevin Harvick wird versuchen müssen, sich mit einem Top10-Ergebnis nach Talladega zu retten. Die anderen Chase-Piloten könnten nach einem schlechten Martinsville-Wochenende zumindest realistisch gesehen aus der Entscheidung draußen sein. Zu Beginn des Artikels möchte ich aber kurz auf die Hammermeldung der Woche eingehen, die gestern über die US-Seiten schwappte:
Richard Petty Motorsports hat Kasey Kahne mit sofortiger Wirkung aus seinem auslaufenden Vertrag entlassen. Damit ist sein Wechsel zu Red Bull Racing nun schon vor Beginn der neuen Saison möglich geworden. Reed Sorenson ersetzte bisher den erkrankten Brian Vickers in der #83, muss nun aber für Kahne seinen Platz räumen. Interessanterweise war Sorenson schon vor diesem Wechsel nicht für Martinsville gelistet gewesen: Die ESPN-Kommentatoren kündigten an, dass Reed an diesem Wochenende nicht für Red Bull fahren würde, wobei ein Ersatz zu dem Zeitpunkt noch nicht benannt war. Aric Almirola wurde daraufhin für die #83 verpflichtet und ersetzt nun im Zuge des „Wechsels“ Kahne in der #9. Bezüglich einer weiteren Zusammenarbeit zwischen RPM und Almirola nach Martinsville ist bisher nichts bekannt geworden.
Theoretisch könnte der Weggang von Kasey Kahne ein größere Rotation in der Sprint-Cup-Garage auslösen: Im nächsten Jahr soll bekanntlich Marcos Ambrose im RPM-Ford mit der #9 sitzen, doch nun erscheint auch in diesem Fall ein vorzeitiges Debüt möglich. Der freiwerdende Platz in der #47 von JTG-Daugherty Racing wäre daraufhin frei für Bobby Labonte, der 2011 ohnehin das Cockpit von Ambrose übernimmt. Da wird es am Wochenende sicher noch einige neue Informationen geben.
Gehen musste Kahne unterdessen, weil er sich in der Öffentlichkeit lautstark unzufrieden mit seinem Team zeigte. Das Verhältnis galt ja nun schon seit geraumer Zeit als zerrüttet und man sehnte das Ende der Saison beiderseits herbei. Die Kritik von Seiten des Fahrers scheint berechtigt: Drei Mal in diesem Jahr versagten am RPM-Ford von Kahne laut seiner Aussage die Bremsen, davon passierte dies zwei Mal in den letzten drei Rennen. Zwar nutzen natürlich alle vier Wagen von Richard Petty Motorsports dieselbe Technik und dieselben Produkte (Öl, Bremsflüssigkeit usw.), doch AJ Allmendinger und auch Paul Menard standen bei vielen Rennen deutlich besser da als Kahne.
Hier scheint wiederum die Sicht des Teams verständlicher zu sein: Angeblich plagten Kasey in Charlotte grippeähnliche Symptome, weswegen er sich nach dem vorzeitigen Ende seines Rennens auch habe übergeben müssen. Da zudem der erwähnte technische Defekt die Ursache für seinen Dreher inkl. Mauerkuss gewesen sein soll, wollte er nicht wieder in den Wagen einsteigen. JJ Yeley musste schließlich in der ondulierten #9 das Rennen zu Ende fahren. Trotz seiner körperlichen Beschwerden war es Kahne aber am folgenden Tag möglich, an einem 5-km-Lauf seiner Wohltätigkeitsstiftung teilzunehmen. Wie man hört, soll er dabei zwar mit einer langsameren Zeit als sonst üblich gestoppt worden sein, aber trotzdem warf die Teilnahme ein schlechtes Licht auf seine Motivation bezüglich seines – nun verlorenen – Cockpits bei Richard Petty Motorsports.
Die Sachlage ist klar: RPM ist nach den vielen Jahren unterschiedlicher Besitzverhältnisse völlig durchgeschüttelt! Durch die Absorption von zunächst Petty Enterprises (2008) und Yates Racing (2009) kam es zu keiner Stabilität im Arbeitsumfeld, die einem Mitarbeiter wirkliche Ruhe vermitteln konnte. In diesem Jahr wurde dann auch noch eine Technikpartnerschaft mit Roush-Fenway Racing eingegangen, die für das Vier-Wagen-Team Chassis und Motoren liefern. 2010 sollte nun also das Jahr sein, welches für Ruhe sorgt und die ersehnten Erfolge bringt. Passiert ist das Gegenteil: Der einzige konkurrenzfähige Fahrer kommt nicht nahe genug an einen Sieg heran und sieht sich häufiger technischen Defekten ausgesetzt. Zwei Wasserträger fahren an guten Tagen gerade mal in die Top10 und ein vierter Pilot dümpelt zwischen den Hinterbänklern rum und verliert beinahe sein Leben. Letzteres ist natürlich nicht die Schuld von Richard Petty Motorsports, aber der Unfall dürfte die Moral des Teams nicht gerade verbessert haben.
Richtig interessant wird es aber erst, wenn man sich die Besitzverhältnisse von RPM ansieht: Richard Petty gehört praktisch nichts vom Team, es wird nur sein prominenter Name genutzt. Petty steht vielmehr auf der Gehaltsliste von Boston Ventures, einer Investmentfirma, die 2008 sein Team Petty Enterprises aufkaufte. Schon zu dieser Zeit hatte der „King“ also alle Macht verloren. Der Hauptteil des Teams gehört jedoch dem amerikanischen Unternehmer George N. Gillett Jr, der 2007 mit einer Mehrheitsbeteiligung in das Team Evernham Motorsports einstieg, welches von Jeff Gordons ehemaligem Crew Chief Ray Evernham gegründete wurde. Daraus wurde dann Gillett Evernham Motorsports und nach den Übernahmen von Petty und Yates eben Richard Petty Motorsports.
RPM ist somit eigentlich ein Konglomerat und Flickwerk aus verschiedensten ehemaligen Teams, deren wirklich große Tradition in diesem „Investment“ aufging bzw. unterging. Gillett ist nebenbei übrigens in weiteren Sportarten beteiligt, so gehört ihm beispielsweise das NHL-Team der Montreal Canadiens und bis vor kurzem auch der FC Liverpool. Nach einem Beschluss des Liverpool-Vorstandes musste Gillett allerdings den Verkauf des Vereins an New England Sports Ventures über sich ergehen lassen, Gerichtsverfahren diesbezüglich sind noch anhängig. Der Clou an der Sache ist aber, – und nun kommt der wirkliche interessante Teil des Kahne-Wechsels – dass NESV niemand anderem als John W. Henry gehört, der mit seiner Fenway Sports Group unter anderem 50%iger Teilhaber an Roush-Fenway Racing ist.
Da Gillett bei dem Verkauf des FC angeblich eine Menge Geld verloren hat, ging die Sache nun vor Gericht. Das sind sicherlich nicht die besten Voraussetzungen für eine gute Partnerschaft in der NASCAR und prompt passierte auch etwas: FoxSports und SPEED berichtete am gestrigen Donnerstag, dass Roush-Fenway Racing als Lieferant von Chassis und Motoren an RPM den Stecker zog und die Talladega-Autos durch den Gerichtsvollzieher abholen ließ; angeblich wegen nicht bezahlter Rechnungen. Die Frage ist nun, wie ernst ist es mit Richard Petty Motorsports, wo sich einige Angestellten schon Sorgen machen, ob sie nach Martinsville überhaupt noch einen Job haben. Schlecht auch für Marcos Ambrose und AJ Allmendinger, die im Falle einer Pleite kein Cockpit mehr für das nächste Jahr hätten. Auf der anderen Seite könnte diese Aktion reine Schikane von John W. Henry sein, der sich lange gegen Gillett erwehren musste, um den FC Liverpool kaufen zu können.
Auch in diesem Fall gilt: Da könnte am Wochenende noch mehr ans Tageslicht kommen und es ist nicht ausgeschlossen, dass Richard Petty Motorsports nach diesem Wochenende die Pforten schließt. Allerdings ist noch zu sagen, dass Roush-Fenway Racing die Chassis mittlerweile wieder zurückgegeben hat, die Motoren und Getriebe fehlten dabei aber. Kasey Kahne kann sich jetzt ins Fäustchen lachen, er hat den Absprung zum richtigen Zeitpunkt geschafft und hat sehr gute Zukunftsaussichten bei Red Bull Racing und Hendrick Motorsports.
– Ende Exkurs Richard Petty Motorsports – (Anm: Ich bitte, die vielen Links zu Wikipedia zu entschuldigen, aber die relevanten Angaben sollten dort alle durch Quellen belegt sein! Falls etwas nicht stimmt, korrigiert mich bitte…)
Damit der Artikel nicht zu lang wird, gehe ich etwas kürzer auf die Siegchancen der einzelnen Fahrer in Martinsville ein, die wichtigsten Informationen werden aber nicht zu kurz kommen.
Als absolute Favoriten müssen an diesem Wochenende Jimmie Johnson und Denny Hamlin gelten: Sie sind im Doppelpack seit Ende 2006 in Martinsville ungeschlagen und zeigten auch in den letzten Saisonrennen, dass sie derzeit konkurrenzfähig sind. Ausgerechnet diese beiden Piloten stellen aber die Top2 der Meisterschaft und bei einem ähnlich guten Rennen für sie auf dem Shorttrack können die anderen Chaser eigentlich einpacken – wäre da nicht Talladega in einer Woche, wo bekanntlich alles passieren kann.
Um noch die beeindruckenden Zahlen von Johnson und Hamlin zu zeigen:
- Hamlin ist in Martinsville bereits zehn Mal angetreten und kam dabei nur ein einziges Mal nicht in die Top9. Sieben dieser Rennen beendete er sogar in den Top5 und vier der letzten fünf Rennen in den Top2.
- Johnson zeigte noch ein wenig mehr und jetzt kommt der Knüller: Bis auf sein erstes Rennen in Martinsville kam er auf dem Shorttrack nie schlechter als auf Platz 9 ins Ziel und das war immerhin 2002! Von den letzten acht Rennen hat er außerdem ganze fünf gewonnen.
Direkt dahinter sehe ich Jeff Gordon, der an diesem Wochenende wohl die besten Chancen aller Verfolger haben dürfte. Seine Martinsville-Statistik zeigt, dass er seit 2005 immer(!) in die Top5 gefahren ist. Gordon ist seit 1993 schon 35 Mal auf dem Shorttrack gefahren und kam dabei nur drei Mal nicht in die Top12 bzw. sechs Mal nicht in die Top9. Diese Ergebnisse sind ebenso beeindruckend wie jene von Hamlin und Johnson.
Dann kommt eigentlich schon der Rest vom Schützenfest mit gehörigem Respektabstand. Weil Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing in Martinsville traditionell stark sind, ziehe ich die mal vor:
Tony Stewart konnte seit 2007 in vier von sieben Rennen in die Top10 fahren, wobei davon sogar zwei Ergebnisse Top5s waren. Eines der letzteren Resultate muss er dringend wiederholen, um in der Meisterschaft nicht noch mehr Boden zu verlieren. Auf Dale Earnhardt Jr trifft Statistik-technisch im Übrigen dasselbe wie bei Stewart zu, vielleicht kommt er am Sonntag mal wieder unter die Top10.
Kyle Busch erreichte in den letzten drei bis vier Jahren drei vierte Plätze, die gleichzeitig auch seine besten Martinsville-Resultate darstellen. Alle anderen Zielankünfte ab 2007 waren jenseits der Top20. Wenn er in der Meisterschaft dranbleiben will, ist ein Top5-Ergebnis Plicht. Joey Logano wurde im Frühjahr Zweiter, deswegen sollte man ihn am Wochenende auf jeden Fall im Auge behalten, vor allem weil er zuletzt vermehrt in die Top11 fahren konnte.
Mark Martin hat den Shorttrack in seinen beiden Teilzeitjahren 2007 und 2008 ausgelassen, nur um 2009 mit zwei Top10-Ergebnissen zurückzuschlagen. In diesem Jahr ist er bekanntlich etwas schlechter unterwegs, war aber zuletzt wieder in Reichweite der Top10. Stewarts Teamkollege Ryan Newman beendete die letzten drei Martinsville-Rennen mit Top10s und sollte auch am Wochenende wieder dazu in der Lage sein.
Bei Richard Childress Racing wird es schon enger, denn Kevin Harvick, Jeff Burton und Clint Bowyer sind jetzt nicht so die Martinsville-Experten. Am besten sieht es dabei noch für Bowyer aus, der bis auf das letzte Chase-Rennen immer in den Top11 angekommen ist, allerdings war nur ein Top5 dabei. Burton ist 2007 und 2008 nur je ein Mal in die Top5 gefahren, ansonsten waren das seit 2006 ausnahmslos Ergebnisse jenseits der Top12. Harvick dürfte insgeheim schon auf Talladega hoffen, denn immerhin gewann er in diesem Jahr zwei der bisher drei Superspeedway-Auftritte. Am Wochenende sollte er wie immer gut genug für die Top10 sein, denn das schaffte er mit Mühe und Not auch in drei der letzten sieben Martinsville-Rennen. Aber ob das auf Dauer reicht, nur Top10-Resultate einzufahren? Eher nicht, ein schlechtes Ergebnis von ihm und es sind nur noch Johnson und Hamlin im Titelkampf übrig.
Schlechter sieht es bei Dodge und Ford aus, Kurt Busch zum Beispiel ist seit 2006 nicht mehr in die Martinsville-Top-10 gefahren. Seine Meisterschaftschancen sind aber ohnehin nur noch rechnerisch. Die Roush-Ford-Chaser Matt Kenseth und Greg Biffle sind in den letzten Jahren mal so vereinzelt in den Top10 angekommen. Während Biffle allerdings nur zwei solcher Resultate in Martinsville überhaupt vorweisen kann, hat Kenseth wenigstens sechs aus 21 Rennen. Carl Edwards ist seit 2007 auch nur drei Mal in den Top10 angekommen, dabei steht als bestes Ergebnis ein dritter Platz in den Büchern. Wenn Martinsville eines ist, dann eben keine Ford-Strecke!
Der letztwöchige Sieger Jamie McMurray und sein Teamkollege bei Earnhardt-Ganassi Racing, Juan Pablo Montoya, haben Chancen auf die Top10. McMurray beendete die letzten sieben Martinsville-Rennen auf den Plätzen 9, 32, 8, 38, 10, 6 und 30. Montoyas Statistik sieht folgendermaßen aus: 16/8/13/14/12/3/36. Ein ähnliches Ergebnis wie in den letzten Saisonrennen sollte er also wiederholen können, der flache Shorttrack liegt ihm seit Beginn seiner NASCAR-Karriere vergleichsweise gut.
Martin Truex Jr wurde im Frühjahr Fünfter in Martinsville und David Reutimann hat sich in dieser Saison zu einem echten Top10-Fahrer entwickelt. Mit Michael Waltrip Racing muss man also auch weiterhin rechnen, es kann sein, dass beide Piloten in den Top10 auftauchen.
Nach der Chase-Fahrer-Statistik in Bildform kommen wie üblich noch Playoff-Punktetabelle, Owner-Wertung und die Ausstrahlungsdaten für das komplette Wochenende. Zu den Meisterschaftstabellen habe ich in der Charlotte-Analyse schon was geschrieben. Damit dieser Artikel nicht zu lang wird, bitte ich darum, dort nachzuschauen.
Sprint Cup und Trucks sind auf dem Martinsville Speedway unterwegs, während die Nationwide Series mit Danica Patrick im Schlepptau auf dem Gateway International Raceway fährt, einem 1,25-Meilen-Oval mit unterschiedlichen Turns in der Form von Darlington. Allerdings ist der Speedway langsamer, denn Turns 1 & 2 ähneln New Hampshire, während Turns 3 & 4 dem Phoenix International Raceway nachempfunden sind.
Ausstrahlungsdaten
Freitag, 22.10.
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
18:00 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
19:00 Uhr, Truck Series Final Practice, SPEED
20:30 Uhr, Nationwide Series Practice, nicht im TV
21:00 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, ESPN2
22:30 Uhr, Nationwide Series Final Practice, ESPN2
22:40 Uhr, Truck Series Qualifying, nicht im TV
Samstag, 23.10.
16:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
16:30 Uhr, Nationwide Series Qualifying, ESPN2
17:15 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, ESPN2 (erst um 00:30 Uhr)
18:30 Uhr, Truck Series Rennen (Kroger 200), SPEED
21:00 Uhr, Nationwide Series Rennen (5-Hour Energy 250), ESPN2
Sonntag, 24.10.
19:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Tums Fast Relief 500), ESPN
"Tell the chef, the beer is on me."
"Basically the price of a night on the town!"
"I'd love to help kickstart continued development! And 0 EUR/month really does make fiscal sense too... maybe I'll even get a shirt?" (there will be limited edition shirts for two and other goodies for each supporter as soon as we sold the 200)