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"Tell the chef, the beer is on me."
Das Rennen in Texas wird an der Spitze vermutlich wenig Neuigkeiten bringen. Dafür dreht sich im Moment das Fahrerkarusell immer schneller.
Lotus hat schon gesagt, dass er auf der Liste steht, aber der neue Teilhaber “Quantum” hätte gerne Nico Hülkenberg als Nummer Eins im Team. Auf der anderen Seite geht es auch um Geld und davon hat Maldonado mehr als genug im Gepäck. Grosjean rauszuwerfen wäre eine andere Variante, aber zum einen hat der Franzose bewiesen, dass er gereift ist, zum anderen zahlt “Elf/Total” die Renault-Motoren, die nächstes Jahr deutlich teurer werden. Könnte also auch passieren, dass für Maldonado die Türen bei Lotus zufallen.
Damit bliebe dann Sauber, wenn denn Hülkenberg weggeht. Sirotkin wird vermutlich keine Superlizenz bekommen, dafür fehlen ihm die Ergebnisse. Vermutlich wird er eine Runde GP2/WSbR einlegen müssen. Er kann nicht mal an einem Freitag eingesetzt werden, solange die Lizenz nicht da ist. Sollte man wider erwarten die Lizenz erhalten, könnte Guiterrez dran glauben müssen. Zum einen ist das Sponsoring von TelMex nicht so groß, zum anderen bringt Maldonado mehr Geld und Erfahrung mit.
Eine weitere, aber vermutlich ungeliebte Lösung für Maldonado könnte Caterham sein. Da sucht man sowieso wieder erfahrene Piloten, nachdem man Kovalainen fast jeden Freitag ins Auto setzt.
Bei Lotus ist man im Moment sowieso schlecht gelaunt. Kimi Räikkönen hat die letzten Rennen abgesagt und so zwischen den Zeilen vermutete Teambesitzer Lopez, dass der Finne halt keine Lust mehr hatte. Und für Ferrari fit sein möchte. Die anstehende Rücken-OP benötigt wohl vier Wochen, bis sie verdaut ist. Da sie nun schon jetzt stattfindet, ist Räikkönen im Januar wieder fit. Stand Mittwochabend gab es noch keinen Ersatzfahrer für den Finnen, angeblich ist man an Heikki Kovalainen dran. Im Notfall muss halt Valsecchi ran.
Bei McLaren ist die Lage klar. Sergio Perez hat am Mittwoch per Twitter (!) einen Brief veröffentlicht, der an seine Fans und an McLaren ging. Darin verabschiedet er sich mit schönen Worten vom Team, ohne dass böse Worte fallen. Auch nicht zwischen den Zeilen. Sein Nachfolger wird Kevin Magnussen sein, der aus dem Förderungsprogramm von McLaren kommt. Unklar ist auch weiterhin, wer neuer Hauptsponsor bei McLaren wird. Im Moment werden immer wieder Gilette, Coca-Cola und McDonalds genannt (Wir freuen uns schon alle auf Witze über “McDonalds-McLaren” und Ron “McDonalds” Dennis).
Komplett offen ist die Fahrersituation bei Force India. Sutil scheint sicher zu sein, obwohl er weniger Punkte als di Resta hat. Aber Sutil ist der aggressivere Pilot und hat “Medion” im Rücken. Paul di Resta könnte durch Jules Bianchi ersetzt werden, aber da stehen noch ein paar andere Piloten Schlange. Zum einen der Nachwuchs, zum anderen (wenn er gehen muss) Perez und Maldonado.
Es tut sich also noch eine Menge, vor allem wenn Perez und Maldonado mit ihren Millionen hausieren gehen.
Zum Rennen. Die Strecke wird zum zweiten Mal gefahren und dieses Mal gibt es auch zwei DRS-Zonen. Einmal die lange Gerade, einmal Start/Ziel. Im letzten Jahr war das Rennen sehr abwechslungsreich und spannend, ob das dieses Jahr wieder so wird, wage ich mal zu bezweifeln. Red Bull hat bisher auf allen Strecken dominiert, die Schwäche in Sachen Topspeed aus dem letzten Jahr hat man auch nicht mehr. Es spricht also nichts gegen Vettel und einen weiteren Sieg.
Erste Verfolger sollten die Mercedes sein, die sich zumindest von Ferrari abgesetzt haben. Hamilton und Rosberg haben im Moment sowieso nur noch den Auftrag, den zweiten Platz in der Team-WM zu sichern, wo man elf Punkte mehr als Ferrari hat. Lotus ist durch den Wegfall von Kimi sehr geschwächt und wird wohl höchstens mit Grosjean in die Top 5 fahren können. Dass Lotus sich in der WM noch hinter Red Bull platzieren kann, halte ich für unwahrscheinlich.
Ferrari schleppt sich mehr oder weniger noch durch die Saison. Felipe Massa hat sich letzte Woche bei einem Event schon verabschiedet und so deutet alles darauf hin, dass man das Jahr 2013 einfach nur noch vergessen will. Das will Alonso vermutlich auch. Die Chancen, Mercedes zu schlagen, sind aber noch da, man wird die Strategie auch auf diesen Punkt ausrichten und nicht auf einen Sieg, der eh unwahrscheinlich ist.
Die restlichen WM-Plätze sind fast alle entschieden. McLaren auf P5 hat 95 Punkte, Force India 77. Das könnte nur dann eng werden, wenn McLaren in Texas einen Totalausfall hat und die Inder zehn oder mehr Punkte holen. Eng ist es noch zwischen Sauber (P7, 45 Punkte) und Toro Rosso (P8, 32 Punkte).
Strategie:
Pirelli bringt “Hard” und “Medium” an die Strecke. Das hat man letztes Jahr auch gemacht, allerdings sind die diesjährigen “Medium” etwas weicher als im letzten Jahr. Die Strecke geht durchaus auf die Reifen. Zum einen in den schnellen “Esses” im ersten Segment, zum anderen im nicht weniger schnellen letzten Teil der Strecke, wo eine dreifache Rechtskurve die Reifen stark belastet. Noch mehr Spannung könnte das Wetter bringen. Es sind für Samstag und Sonntag leichte Regenschauer vorhergesagt, allerdings ist noch nicht klar, ob und wann genau die kommen sollen.
Davon ausgehend, dass es trocken bleibt, wird die klassische Frage aufkommen, ob man einmal oder zweimal stoppen mag. Im letzten Jahr stoppten fast alle nur einmal. Die “Medium” halten lange durch, wenn man sich etwas einbremst locker 25 Runden, mit der harten Mischung kommt man locker ins Ziel, ohne Zeit zu verlieren. Ein Stopp kostet ca. 21 Sekunden, das holt man auch mit frischen “Medium” am Ende nicht mehr raus. Die Frage wird nur sein, wie lange die Fahrer den ersten Stint ziehen werden. Die Gefahr lauert im “Undercut”, also wenn jemand weiter hinten früher auf die “Hard” wechselt.
Eine interessante Strategie gibt es für die Fahrer ab Platz 11, die auf den “Hard” starten könnten. Damit verliert man in den ersten Runden zwar etwas Zeit, auf der anderen Seite kann man dann im letzten Drittel des Rennens auf frische “Medium” setzen, während der Rest auf angenagten “Hard” unterwegs ist. Es ist aber schwer vorherzusagen, wie viel Zeit man im ersten Stint verliert und ob man dies ohne Safety Car wieder rausholen kann. Letzteres wird man vermutlich in Austin nicht sehen.
Die Übertragungszeiten sind angenehm. Quali ist am Samstag um 19:00 Uhr, das Rennen startet um 20:00 Uhr. Es gibt eine leichte Überschneidung mit der NASCAR, die ihr Rennen um ca. 21:15 Uhr startet.
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Die Weltmeisterschaft ist entscheiden, aber es geht noch um die Plätze in der Konstrukteursmeisterschaft. Gleichzeitig gibt es eine Menge Bewegung hinter den Kulissen.
Honda halten viele Beobachter für unwahrscheinlich, nachdem ihn die Japaner 2008 mehr oder weniger im Regen haben stehen lassen. McLaren klingt nett, aber da wäre noch Martin Whitmarsh. Der steht zwar wegen der schlechtesten Saison seit 1980 intern unter Druck, aber es ist nicht vorstellbar, dass Brawn Whitmarsh ablösen sollte. Wenn das aber nicht der Fall ist – warum sollte Brawn in ein Team wechseln, in dem er eine ähnliche Position einnehmen soll, wie ihm jetzt Mercedes anbietet? Williams klingt nach einer charmanten Lösung. Dem Team fehlt neben Frank Williams eine starke Führungspersönlichkeit, Brawn passt auf den ersten Blick da gut rein. Mit Pat Symonds hat man einen erfolgreichen Designer an Bord, er ihm fehlen aufgrund seiner Zwangspause ein paar Jahre Erfahrung und er muss erst beweisen, dass er wieder gute Autos bauen kann. Brawn wäre die ideale Besetzung.
Williams bestreitet, dass man mit Brawn geredet hat, lässt aber auch durchblicken, dass eine derartige Verpflichtung interessant wäre. Bezahlen kann man ihn aber nicht – eine Variante wäre, dass Brawn zu günstigen Konditionen die 20-%-Anteile von Toto Wolff übernimmt und somit bezahlt werden kann.
Bei Williams ist im Moment eh viel Bewegung. Pastor Maldonado will wohl unbedingt weg, der Sponsoren-Deal mit dem Ölkonzern aus Venezuela läuft aber noch bis 2015. Angeblich hat man zugestimmt, dass Maldonado gehen darf, die Sponsoren aber eine weitere Saison auf den Autos bleiben. Weiters Geld soll von Felippe Massa kommen, der wieder einen brasilianischen Ölmulti im Hintergrund hat. Massa wäre sicher keine schlechte Ergänzung für Williams, immerhin bringt er viel Know-how von Ferrari mit. Maldonado selber würde gerne bei Lotus andocken, wo man sein Geld willkommen wäre, aber man ein Platzproblem hat. Grosjean hat eine sehr gute zweite Saisonhälfte hingelegt und er hat das Geld von “Elf-Total” im Rücken, die die Motoren zahlen. Eric Boullier hätte gerne Hülkenberg, der wiederum aber keine Sponsoren hat. Boullier hat klar gemacht, dass man eine Entscheidung bis Ende der Woche haben will. Wenn Maldonado zu Lotus gehen sollte, was macht dann Hülkenberg? Der Deutsche, der vor zwei Monaten noch einen unterschriftsreifen Vertrag von Ferrari hatte, könnte am Ende bei all dem Geschacher auf der Strecke bleiben, denn bei McLaren neigt man wohl dazu Sergio Perez eine weitere Saison zu geben, was er sich durchaus auch verdient hat. Maldonado und sein Geld sind die Schlüsselfaktoren im Moment.
Zum Rennen. Abu Dhabi ist eine durchaus ansprechende Strecke, die langen Gerade werden dank der zwei DRS-Zonen für jede Menge Überholmanöver sorgen. Red Bull hat hier letztes Jahr ausnahmsweise mal nicht gewonnen, weil Lotus die bessere Strategie hatte. Die werden mit Räikkönen und Grosjean auch in diesem Jahr gute Chancen auf den Sieg haben. Der längere Radstand des Lotus scheint zu bewähren, auch was den Reifenverschleiß angeht.
Um Red Bull gab es mal wieder Gerüchte, wo deren plötzlicher Vorteil herkommen mag. Gary Anderson schrieb bei der BBC über eine Theorie, die darauf aufbaut, dass der T-Träger vorne, der den Unterboden stabilisiert, mittels verformbarer Materialien beweglich sein könnte. Das wäre in der Tat ein Verstoß gegen die Regeln. Laut AMuS (kann ich leider wegen des Leistungsschutzrechtes nicht verlinken) hat Charlie Whiting in Indien den T-Träger erhitzt und festgestellt, dass sich da nichts bewegt. Neu ist die Theorie nicht. Schon im letzten Jahr, als die Lasttests für Frontflügel usw. noch deutlich geringer waren, war bekannt, dass Ferrari, Red Bull und McLaren mit flexiblen Kohlefaserwerkstoffen arbeiten. Warum sollte man die nicht am Unterboden einsetzen, um die den Wagen abzusenken. Anderson hat in seiner Analyse zumindest in dem Punkt recht, dass ein so steil angestelltes Fahrzeug wie der Red Bull normalerweise Probleme mit der Anströmung im Heck und der Abdichtung des Diffusors haben müsste. Aber genau da liegt ja auch eine Stärke des RB9.
Klar ist, dass Newey und seine Mannschaft irgendwas gefunden haben, ob das unsere Theorie mit der Traktionskontrolle ist, ob es was mit flexiblen Werkstoffen zu tun hat oder ob es eine Mischung aus Mapping, Anströmung, Werkstoffen usw. sein sollte – den Vorteil könnte Red Bull auch 2014 auf ihrer Seite haben.
Das Rennen sollte sich also zwischen Red Bull und Lotus entscheiden, der Rest dürfte wenig Chancen auf den Sieg haben. Mercedes hat ebenso wie Ferrari Zeit auf Red Bull eingebüßt, wobei der Zeitverlust von Ferrari noch eklatanter ist. Beim GP von Deutschland fehlen Alonso 7 Sekunden auf Vettel, in Japan waren es 45 Sekunden. Gegenüber Mercedes und Ferrari hat Red Bull im Rennen pro Runde rund 0,5 bis 0,7 Sekunden über die Sommerpause gewinnen können.
Dafür droht beiden Teams von hinten wenig Ungemach. McLaren sollte in Abu Dhabi etwas langsamer, als in Indien sein, Sauber dürfte da eher eine Rolle spielen. Die langen Geraden dürften dem schnellen Sauber liegen. Dahinter werden sich Force India und Toro Rosso um die Plätze streiten.
Strategie
Pirelli bringt erneut die “Soft/Medium” Reifen mit. In Abu Dhabi ist es recht warm (30 Grad), aber das Rennen startet ja kurz vor Sonnenuntergang und geht in die Nacht. Das bedeutet, dass die Strecke abkühlen wird, was bei der Strategie einiges an Fragen aufwirft. Zum Beispiel, was man mit den “Soft” macht und ob man mit einem Stopp über die Runden kommen wird. Force India und Lotus ist das Kunststück in Indien gelungen, warum also nicht in Abu Dhabi? Dafür spricht auch der Zeitverlust beim Stopp. Wegen der merkwürdigen Tunnelausfahrt verliert man etwas mehr Zeit, als sonst, auch wenn die Ausfahrt die Strecke etwas abkürzt. Gegen einen einmaligen Wechsel spricht ein möglicher Zeitverlust, vor allem mit abbauenden “Medium” am Ende, wie man bei Räikkönen in Indien sehen konnte.
Es könnte aber gut gehen, wenn man es wie Sutil in Indien machen. Auf den “Medium” starten, die lange fahren, um dann die letzen 20 Runden auf “Soft” zu gehen. Sutil fuhr beim letzten Rennen 19 Runden mit den “Soft” und in der vorletzten Runde seine schnellste Runde des Rennens. Ein leichtes Auto am Ende belastet die Reifen nicht allzu sehr.
Eine andere Variante wäre es auf den “Soft” zu starten, um dann nach 10 Runden auf die “Medium” zu gehen. Im letzten Stint könnte man dann, so man denn noch einen Satz hat, wieder auf “Soft” wechseln. Auf dem Papier erscheint dies die beste Lösung zu sein, wenn man denn einen Satz in Q2 oder Q3 sparen kann, was vermutlich nur Red Bull gelingen wird.
Rennzeiten sind wie in Europa, Quali und Rennen starten um 14.00 Uhr.
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Die WM ist entschieden, man kann sich also ganz auf das Rennen konzentrieren. Aber auch in Indien wird Red Bull die Nase vorne haben.
Der mit einem 10 cm längeren Radstand ausgestattete E21 (jetzt E21LWB) hat in Suzuka außerordentlich gut funktioniert. Zumindest gelang es Lotus zum ersten Mal nach der Sommerpause, die Red Bull richtig unter Druck zu setzen. Der Erfolg aus Suzuka deutet auch darauf hin, dass man in Indien nicht viel langsamer sein wird. Wichtig für Lotus ist es aber, dass man die Quali auch für Räikkönen hinbekommt. Der Finne schlüpft zwar immer in Q3 rein, hat dort aber dann Probleme. Grosjean dagegen scheint der neue Wagen weniger Sorgen zu machen. Seine Performance in den letzten Rennen war sowieso bemerkenswert gut, vor allem in Suzuka.
Etwas unsicher ist noch, wie es bei Lotus generell weiter geht. Die Finanzierung für 2014 scheint noch nicht sicher zu sein, jedenfalls bestätigt Eric Boullier, dass man im Moment weiter das Budget für das kommende Jahr zusammenzurrt. Dies sei auch der Grund, warum man Nico Hülkenberg bisher nicht unter Vertrag genommen habe, was man aber gerne machen würde. Grosjean scheint nach seinen guten Ergebnissen für den Moment sicher zu sein. Für Hülkenberg selber gibt es im Moment nicht so viele Optionen. Sauber ist die eine, Lotus die andere. McLaren hat Interesse, wird aber Perez und Button im Team behalten. Williams ist keine Option, die benötigen eh das Geld von Bottas und Maldonado.
Bei Mercedes rätselt man derweil, wo und warum man Performance verloren hat. Einen wirklichen Grund kennt man auch nicht, man weiß nur, dass man irgendwo in der Entwicklung falsch abgebogen ist. Es mag teilweise auch an den neuen Reifen liegen, aber dies allein soll es, so Mercedes, nicht sein. Siege scheinen im Moment jedenfalls nicht in Reichweite zu sein. Daher wird man sich auch in Indien damit begnügen, das Podium anzuvisieren, wenn man denn an den starken Lotus vorbeikommt.
Bei Ferrari ist man sich darüber im Klaren, dass die WM durch ist. Jetzt geht es darum, Alonso und das Team wenigstens auf P2 der Wertungen zu halten. Kein einfaches Unterfangen, vor allem nicht in der Konstrukteurs-WM, wo man nur zehn Punkte vor Mercedes liegt. Auch Lotus, denen 33 Punkte auf Ferrari fehlen, hat bei noch vier ausstehenden Rennen gut Chancen. Die Schwäche von Ferrari heißt weiter Massa. Von den 297 Punkten in der Team-WM hat Alonso 207 geholt. Selbst Grosjean hat nur drei Punkte weniger als Massa auf dem Konto. Zumindest das wird sich 2014 dann wohl ändern.
Eine Überraschung könnte es in Indien wieder durch Sauber geben. Die Schweizer haben einen regelrechten Lauf, nachdem sie in Japan erstmals beide Autos in die Punkte bekommen konnten. Die Konkurrenz ist genervt. Sowohl Force India als auch Toro Rosso beklagen, das Sauber durch die Reifenumstellung einen unfairen Vorteil erlangt hat. Dass beide Teams vorher diesen Vorteil hatten, vergessen sie dann aber auch gerne. Tatsächlich ist Sauber auf dem Vormarsch. Force India liegt in der Team-WM nur noch 17 Punkte vor Sauber. Seit der Umstellung in Ungarn konnte Force India nur drei Punkte holen, Sauber dagegen 38. Kein Wunder, dass man bei den Indern etwas genervt ist, zumal man beim Heim-GP vermutlich auch nicht besser dastehen wird.
Zwei Teams, die weiter im Niemandsland stecken, sind McLaren und Williams. Zwar kann McLaren regelmäßig Punkte einfahren, aber schön sind die Rennen auch nicht gerade. Wenn man sich von Sauber schlagen lassen muss, dann sagt das schon einiges aus. Interessanterweise ist McLaren aber das einzige Team, dass durch die Änderung der Reifenmischungen in diesem Jahr keinerlei Veränderung erlebt hat. McLaren ist nicht besser, aber auch nicht schlechter geworden. Das deutet daraufhin, dass man die Reifen in diesem Jahr im Griff hatte, aber halt den ganzen Rest am Wagen nicht.
Ganz am Ende des Feldes liegt Marussia immer noch vor Caterham. Die wiederum sind sich im Klaren darüber, dass es in diesem Jahr vermutlich nichts wird mit dem 10. Platz in der WM. Die 10 Millionen Dollar, die es dafür gibt, hat man schon abgeschrieben.
Strategie
Der Wetterbericht sagt für Indien hübsche 29 Grad voraus, was die Streckentemperatur nach oben schnellen lässt. Und das dürfte Probleme für alle Teams schaffen, denn Pirelli hat die Mischungen “Medium/Soft” dabei, wobei die “Soft” sich bei hohen Streckentemperaturen gar nicht so schlecht machen. Ein schwer zu fassender Faktor dürfte der Staub auf dem Asphalt sein. Die Strecke wird im Jahr kaum genutzt und der viele Staub stört vor allem am Freitag.
Da die weiche Mischung deutlich flotter als die “Medium” (ca. 1,2 Sekunden) ist, wird man versuchen, die “Soft” auch im Rennen einzusetzen. Entscheidend wird dabei sein, ob man noch einen frischen Satz der weichen Mischung für den letzten Stint übrig hat. Theoretisch könnte man es auch mit einem Stopp versuchen, der “Medium” sollte in Indien etwas länger halten als in Suzuka, wo die Lotus knapp 27 Runden geschafft haben. Aber man verliert gerade gegen Ende des Stints viel Zeit, dazu kommt, dass die Stopps mit ca. 21 Sekunden nicht wirklich lange dauern. Die Strategie dürfte bei allen Teams relativ gleich aussehen. “Soft” zum Start, ein längerer Mittelstint mit den “Medium” und am Ende wieder “Soft”, wenn die Wagen leichter sind und auf der Ideallinie kein Staub mehr liegt.
Die Rennzeiten sind ein wenig anders. Weil Neu-Dehli zwischen zwei Zeitzonen liegt, starten die Quali und das Rennen schon um 10:30 Uhr. Nicht vergessen: Samstagnacht wird in Deutschland die Uhr eine Stunde vorgestellt.… zurückgestellt. (Oder…???) :)))
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Halbzeit in der Formel Eins Saison des Jahres 2013. Wie üblich gibt es eine kleine Analyse, wie die Form der einzelnen Teams und Fahrer aussieht.
Weiter geht es mit unserer Halbzeitanalyse der Formel Eins Saison 2013 mit einem Blick auf Ferrari und Lotus. Beide starten sehr gut in die Saison, aber bei Ferrari ging die Formkurve unerklärlicherweise schnell wieder bergab. So steil, dass es hinter den Kulissen wohl schon Streitigkeiten zwischen Alonso und dem Team gibt. Für Lotus lief es etwas, aber auch nicht viel besser. Die Leistungen beider Teams waren bisher zu ungleichmäßig um Red Bull wirklich zu gefährden.
Ferrari
Der Druck bei Ferrari ist hoch. Luca di Montezemolo hat nach dem katastrophalen Rennen (für Ferrari Ansprüche) in Ungarn eine Sondersitzung einberufen und verkündet, dass man in den nächsten Wochen kein Stein auf dem anderen lassen würde. Er will wissen, warum der Wagen keine Fortschritte macht und man kann ihn da durchaus verstehen. Dass man sich James Allison von Lotus als neuen Chefdesigner geschnappt hat, ist nur eine langfristige Lösung. Allison fängt erst im September an und wird sich wohl mehr um den 2014er Wagen kümmern. Aber es ist auch eine Degradierung des bisher für den Wagen verantwortlichen Pat Fry und deutet an, dass Montezemolo bei weiteren Misserfolgen die Managementstruktur im Team vielleicht noch weiter ändern will.
Dies alles deutet auch darauf hin, dass die Probleme bei Ferrari hausgemacht sind, was auch keine große Neuigkeit wäre. Wie groß die Unruhe im Team ist, erkennt man auch daran, dass Montezemolo, wo er gerade mal so hübsch in Schwung war, gleich auch noch Fernando Alonso abgekanzelt hat. Dieser hatte sich nach dem Rennen in Silverstone und Ungarn Kritik an Ferrari erlaubt, was man in Maranello nicht gerne sieht. Ferrari sei größer als seine Fahrer und alle Fahrer seien ersetzbar, verkündete der Ferrari-Chef. Derartig ruppig ist man seit Jahren nicht mehr mit einem Fahrer umgegangen und wer die empfindliche Seele von Alonso kennt weiß, dass die Zurechtweisung den Spanier getroffen haben dürfte. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine gute zweite Saisonhalbzeit.
Dabei kann man Alonso, wie immer, rein fahrerisch keinen Vorwurf machen. Was er aus dem F138 rausholt scheint auch das Maximum zu sein. Der Ex-Weltmeister leistete sich dieses Jahr nur einen seiner extrem seltenen Fehler, als er in Malaysia mit einem defekten Frontflügel weiter fuhr. Zu seiner Verteidigung muss man aber vielleicht auch sagen, dass die Fahrer den Flügel nicht sehen können, das Ausmaß des Schadens war ihm also nicht bewusst. Ansonsten blieb Alonso wie immer fehlerfrei.
Was man von Massa nicht behaupten kann. Seine Leistungen sind in diesem Jahr wieder eher schwach, zwingende Rennen sah man von ihm nie. Es waren ein paar gute Läufe dabei, doch die meiste Zeit fuhr unterhalb des Radars. Und genau das könnte ihm nun endgültig zum Verhängnis werden. Denn auf dem Markt gibt es neben Nico Hülkenberg auch noch Paul di Resta und selbst das Wagnis Jules Bianchi (der von Ferrari gefördert wird) wäre eine Variante. Traditionell gibt Ferrari seine Fahrer für die kommende Saison immer in Monza bekannt, vielleicht erleben wir da ja eine Überraschung,
Lotus
Dass Lotus in diesem Jahr erneut um die WM mitfahren kann, hat zwei Gründe. Der Erste heißt Kimi Räikkönen, der zweite Budgetüberziehung. Es ist bekannt, dass Lotus 2012 mit einem operativen Minus von knapp 60 Millionen Euro das Jahr beendet hat. Und auch in diesem Jahr lebt man über die eigenen Verhältnisse, wie Teamchef Eric Boullier die Tage zugegeben hat. Man wartet dringend auf das Geld der arabischen Investoren, die 35% des Teams gekauft haben wollen. Für Lotus geht es in diesem Jahr um alles oder nichts. Den Designer James Allison hat man schon verloren, wenn Räikkönen das Team Richtung Red Bull verlassen sollte, dürfte die Luft für den Rennstall eng werden. Zwar haben die Besitzer, GenII, genug Geld, aber wegwerfen will man es sicher auch nicht. Auf der anderen Seite könnte es auch gut laufen. Das Räikkönen geht steht nicht fest, Lotus tut wohl alles, um den Finnen zu halten. Der hat auch schon angedeutet, dass seine Entscheidung nicht unbedingt allein davon abhängt, wer im Moment das schnellere Auto hat. 2014 kann das sowieso wieder alles anders aussehen.
Die Leistung des Teams kann man also gar nicht hoch genug bewerten, denn von den Budgets, die Ferrari und Red Bull haben, dürfte man weit entfernt sein. Es war auch eine richtige Entscheidung den letztjährigen Wagen als Basis für 2013 zu nehmen. Die Änderungen an der Aerodynamik waren zu Beginn des Jahres so minimal, dass man schon sehr genau hinschauen musste. Aber das Rezept stimmte, der Sieg im ersten Rennen war dann auch eine schöne Belohnung.
Das knappe Budget diktiert dann aber auch die Entwicklungsgeschwindigkeit und hier liegt die Schwachstelle des Teams. Im Verlaufe des Frühsommers verlor man massiv an Boden, konnte aber durch die neuen Reifen wieder etwas aufholen. Eine realistische Chance auf den WM-Titel sehe ich aber nicht, denn der Herbst dürfte zu einer Materialschlacht zwischen Mercedes, Ferrari und Red Bull ausarten. Und hier fehlen Lotus einfach die Ressourcen.
Kimi Räikkönen fährt, wie schon im letzten Jahr, eine sehr gute Saison. Im Rennen ist er immer da, seine Longstints sind allesamt perfekt und oft ist er auch in Sachen Strategie klüger als sein Team. Fehler habe ich bei ihm keinen gesehen und seine Hartnäckigkeit dürfte ihn noch lange im WM-Kampf halten.
Bei Romian Grosjean sieht es anders aus. Das der Franzose schnell sein kann steht außer Frage. Aber seine Fehleranfälligkeit ist einfach zu hoch. Dazu kam in diesem Jahr, dass er mit den Reifen nicht klar kam. Seine im Vergleich zu Räikkönen deutlich aggressivere Fahrweise führte oft zu überhitzten Hinterreifen, die sein Rennen dann zerstörten. Sein Problem ist aber auch, dass das Team komplett auf Räikkönen eingestellt, er muss sehen, wie er mit der Restaufmerksamkeit zurecht kommt. Ob er noch eine weitere Saison bei Lotus bleiben wird, ist wohl auch nicht mehr seine Entscheidung. Boullier redet mit Hülkenberg, der angeblich schon ein Seatfitting bei Lotus hatte. Wenn Räikkönen geht, stehen die Chancen des Franzosen etwas besser, denn zwei Fahrer möchte Lotus vermutlich nicht ersetzen.
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Der GP von Malaysia bot ein abwechslungsreiches Rennen, auch wenn niemand den Sieg von Red Bull ernsthaft in Frage stellen konnte. Doch der Sieg von Vettel hatte einen bösen Nachgeschmack.
Das Gesicht von Mark Webber nach dem Rennen sprach Bände. Das Wort “verärgert” trifft die Sache nicht mal annähernd, am liebsten wäre der Australier wohl der Siegerehrung fern geblieben. So kam er spät in den Vorraum, sprach kein Wort und würdigte Vettel keines Blickes. Der wiederum gab sich locker, sprach mit Adrian Newey über die Reifenwahl und ging Mark Webber aus dem Weg. Die Gesichter in der Red Bull Box waren auch nicht gerade so fröhlich, wie man es nach einem Doppelsieg hätte erwarten können. Vor allem Christian Horner sah man an, dass etwas sehr in Unordnung gekommen war. Die Erklärung für all die langen Gesichter erfuhr man dann nach dem Rennen: Vettel hatte die klare Anweisung Platz 2 zu halten – und ignoriert sie.
Mann des Rennens war tatsächlich Mark Webber. Nach einer mäßigen Leistung in der Quali (P5) legte er einen Zauberstart hin, schob sich auf P3 und bald darauf hinter Vettel. Webber schaffte es mit einem Undercut an Vettel vorbei zu gehen, als er für den ersten Stopp später an die Box kam und dem Deutschen die Führung wegschnappte. Von da an sah es nach einem Rennen für den Australier aus, der sich aber auf der anderen Seite nicht entscheidend absetzen konnte. Die Reifen spielten wie immer eine große Rolle. Webber setzte in seinem Rennen auf folgende Kombination: Intermediates, Hard, Medium, Hard, Hard. Vettel nahm: Intermediates, Medium, Hard, Hard, Medium. Damit hatte Webber nach dem zweiten Stopp den Vorteil, der ihm den Undercut brachte. Warum man Webber aber beim letzten Stopp nicht auch auf Medium setzte, bleibt ein Rätsel der Red Bull Strategie. Denn eigentlich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass die Medium die restliche Distanz halten würden. Es bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, dass Webber keinen angefahrenen Satz Medium mehr hatte.
Die Strategie führte dann zum folgenschweren Zusammentreffen der beiden Fahrer auf der Strecke. Vettel war mit den Medium schneller, Red Bull hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon eine klare Teamorder ausgegeben. Webber sprach nach dem Rennen in Richtung Vettel die Worte “Client 21″ aus. Damit bezieht er sich wohl auf einen Funkspruch für Vettel. Die Codierung bedeutet dann eben “Du bleibst auf P2″. Vettel ignorierte die Ansage seines Crew Chief und zusätzlich die von Horner höchstpersönlich. Nach dem Rennen sagte der Deutsche dann:
“I messed up today. I would love to come up with a nice excuse as to why I did it, but I can’t. I can understand Mark’s frustration and the team not being happy with what I did today; I owe an explanation to him and the whole team. I will try to explain to them later. We talk about this situation happening many times and what we will do if and when it happens and normally it doesn’t, but today it did and I should have translated the call into action. I got the call and I ignored it. Mark and I are used to fighting each other when we’re close, but with the tyres how they are now, and not knowing how long they will last, it was an extremely big risk to ignore the call to stay second. We could have ended up finishing eighth or ninth after destroying the tyres in those two laps; I put myself above a team decision, which was wrong. I didn’t mean to and I apologise. I’m not happy I’ve won, I made a mistake and if I could undo it I would. It’s not easy right now and I owe apologies to Mark and the team.”
Dennoch bleiben da ein paar Fragen offen. Man kann sagen, dass so eben Weltmeister handeln und dass man anders nicht Weltmeister wird. Man kann sagen, dass Vettel der klar Schnellere auf der Strecke war und der Bessere soll eben gewinnen, Teamorder hin oder her. Auf der anderen Seite ist die Formel Eins ein Mannschaftssport. Es geht nicht nur um den Fahrer, sondern um das Zusammenspiel des ganzen Teams. Und Mitglieder des Teams, die sich nicht an die Regeln halten, vergiften die Atmosphäre. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Webber das nächste Mal Vettel in einer ähnlichen Situation einfach abschießt. Eine Eskalation im Team liegt jedenfalls in der Luft.
So oder so waren die Red Bull aber am Wochenende nicht zu schlagen. Die größte Überraschung war dann noch, dass der Verfolger Mercedes hieß. Damit war nicht zu rechnen, die meisten hatten ja Ferrari schneller eingeschätzt. Da Alonso und Ferrari sich in den ersten zwei Runden von allein erledigt hatten, war nur noch Massa da, der im Rennen aber keine Rolle spielte und 13 Sekunden hinter den beiden Mercedes landete. Das Rennen beider Mercedes war interessant. Denn am Anfang konnten beide die Pace der Red Bull halten, ohne diese allerdings wirklich unter Druck setzen zu können. Und sie konnten sich lange im Spiel halten. Im letzten Drittel war dann aber merkwürdigerweise die Luft raus. Es kann nicht nur daran gelegen haben, dass sie nur auf gebrauchten Medium unterwegs waren. Bei Hamilton musste man wohl Sprit sparen, Rosberg kam wiederum nicht am Briten vorbei, weil er nicht durfte.
Das war auch eine merkwürdige Entscheidung. Es gab keinen Grund Rosberg zurückzuhalten, der am Ende deutlich schneller fahren konnte. Für Teamorder ist es noch ein wenig früh, Rosberg so zu demütigen ist auch keine gute Sache. Auch wenn Hamilton in der Quali schneller war, im Rennen war er es nicht. Ob Ross Brawn seinem neuen Piloten ein Begrüßungsgeschenk machen wollte, ob er einfach Angst hatte, ein Zweikampf der beiden könnte die Positionen gefährden? Schwer zu sagen. Niki Lauda war nach dem Rennen jedenfalls sauer über die Entscheidung. Und Lewis Hamilton immerhin so fair, dass er auf dem Podium sagte, dass er nicht hätte dort stehen sollen.
Dennoch ein erstaunlich gutes Rennen auf einer sehr schwierigen Strecke von beiden Mercedes. Der Abtrieb scheint zu stimmen, die Verschleißwerte sind auch bei großer Hitze gut. Das zeigt, dass der Wagen eine gute Basis hat, auf der man in den nächsten Monaten aufbauen kann. Vielleicht wird es ja doch was mit den Siegen in diesem Jahr.
Wo Ferrari nun steht, ist schwer zu sagen. Massa konnte die Mercedes nicht halten, ob es Alonso gelungen wäre, ist auch fraglich. Da nun auch seine Werte fehlen, kann man nicht wirklich eine Einschätzung abgegeben. Sicher ist nur, dass man ein gutes Stück von Red Bull weg ist.
Lotus enttäuschte in Sepang, aber ich hatte ja schon in meiner Vorschau geschrieben, dass man erst einmal sehen muss, wie der E21 mit schnellen Kurven klarkommt. Offenbar nicht so richtig gut. Grosjean und Räikkönen kämpften erst mit den Force India, später dann mit den Sauber und McLaren. Dadurch steckten beide Lotus fortwährend in engen Zweikämpfen, was die Rundenzeiten nicht verbesserte – und beide Piloten machten auch nicht den Eindruck, als ob da wirklich sehr viel mehr gegangen wäre. Lotus bleibt weiter ein kleines Rätsel.
Ebenso Force India. Sutil war mal wieder extrem stark unterwegs und zeigte bis zu seinem Ausfall ein sehr gutes Rennen. Offenbar funktioniert der Wagen auch auf aerodynamisch anspruchsvollen Strecken, was für das Team ein gutes Zeichen ist. Im Rennen gab es dann Probleme mit den zentralen Radmuttern. Force India hat sich da bisher nicht genauer geäußert, aber es schien so, als ob diese plötzlich zerbrachen oder nicht mehr passten. Aus Sicherheitsgründen beschloss man, beide Autos aus dem Rennen zu nehmen.
Für Sauber lief es ein wenig besser. Guiterrez fuhr das Rennen brav auf P12 zu Ende, musste sich dabei aber Vergne im Toro Rosso geschlagen geben. Der achte Platz von Hülkenberg klingt gut, auch, dass man im Rennen mit den McLaren um die hinteren Top-10-Plätze kämpfen konnte. Aber die Form von McLaren ist ja eher außergewöhnlich schlecht, dazu kam der Ausfall von Alonso. Anders gesagt: die Sauber sind zum Start der Saison nicht so gut, wie im letzten Jahr. Immerhin hätte Perez das Rennen 2012 fast gewonnen.
Die Probleme von Williams sind mittlerweile offensichtlich. Dem Wagen fehlt es an Abtrieb, an Speed und Reifenverschleiß. Wie bei McLaren scheinen alle Vorteile aus dem letzten Jahr komplett verloren zu sein. Was gerade für dieses Team ein echtes Drama ist. Ob der Williams noch mit Upgrades schneller werden kann, ist schwer zu sagen. Das Problem in einer Saison ist ja immer, dass die anderen auch nicht schlafen und man den Rückstand oft nur konservieren kann.
Bei Marussia dürften in Malaysia die Korken geknallt haben. Jules Bianchi macht einen extrem guten Job und lieferte den Wagen auf P13 ab. Satte 34 Sekunden vor dem besten Caterham mit Charles Pic. Bianchi fehlten am Ende zwar auch 54 Sekunden auf den vor ihm liegenden Sauber, aber dennoch ist P13 ein wichtiges Ergebnis.
Nun gibt es erst einmal drei Wochen Pause, bevor das Rennen in China gestartet wird. Die Teams werden alle die Daten aus Sepang analysieren und schauen, wo die Probleme liegen. Klar ist, dass Red Bull im Moment mal wieder deutlich die Nase vorne hat. Weder Mercedes, noch Ferrari scheinen in der Lage zu sein, das Team ernsthaft zu gefährden. Die Updates, die man in drei Wochen auf den Autos sehen wird, sollten das Bild auch nicht allzu deutlich verändern, dazu scheint der Vorsprung der Red Bull zu groß. Scheinbar kann man sich im Moment offenbar nur selber schlagen und Vettels Missachtung der Teamorder kann eine Schwäche im Team aufgezeigt haben.
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Ein paar Erkenntnisse gab es heute schon in Jerez. Für ein Team lief es richtig schlecht.
Kalt war es heute morgen in Jerez, denn das Thermometer zeigte gerade mal etwas mehr als Null Grad an. Zwar wurde es über den Tag hinweg wärmer, doch die Morgensession zeigte einstellige Asphalttemperaturen. Eigentlich schlecht, denn so kann man kaum einen GP-Einsatz simulieren. Auf der anderen Seite wurde den Teams so die Gelegenheit geboten, die Reifentemperaturen zu überprüfen. Wer bei 4 Grad Asphalt die Reifen schnell aufwärmt, könnte ein Verschleissproblem bei 35 Grad bekommen. Insgesamt wurde fleissig getestet, alles voran mal wieder Mercedes, die die Tagesbestzeit erzielten, allerdings im alten Auto. Dahinter lag Romain Grosjean, der den Lotus E20 schon am frühen Morgen auf eine 1.18.4min prügelte.
Damit war Grosjean eine knappe Sekunde schneller als Räikkönen, aber man weiß nicht, welches Testprogramm der Finne gefahren ist. Ein Lebenszeichen gab es heute auch von McLaren, die fast zeitgleich mit Red Bull waren. Auch gilt wieder Vorsicht, denn Vergne im Toro Rosso lag auch nicht weit zurück. Leichte Sorgenfalten gibt es wohl bei Ferrari. Die Italiener sind unzufrieden, Massa erwähnte gestern, dass man noch sehr viele neue Teilen am Wagen anbringen wird. Ferrari hat also noch schweren Nachholbedarf hat. Beobachter an der Strecke berichteten zumdem von einem sehr unruhigen Heck des F2012.
Richtig schlecht lief es heute für Force India. Jules Bianchi knallte den Wagen in seiner dritten Runde am Morgen in einen Reifenstapel und zerstörte dabei einiges an der Front. Da man offensichtlich bestimmte Bauteile, die in Mitleidenschaft geraten waren, nicht vorrätig hatte, war der Tag gelaufen. Man hat einen wichtigen Testtag verloren, vor allem Nico Hülkenberg ärgerte sich, der heute Nachmittag hätte fahren sollen.
Mercedes spielte heute wohl mal wieder mit dem passiven F-Duct-System am Frontflügel herum, was zumindest bedeutet, dass das System noch nicht vom Tisch ist. Rosberg fuhr eine deutliche, aber wertlose Bestzeit. Bei Williams saß Bruno Senna am Steuer, der dem FW34 problemlos 125 Runden abrung. Überhaupt fällt auf, dass die meisten Neuwagen vom Stand weg sehr zuverlässig sind. Nur Ferrari hatte mit einem kleinen Hydraulikproblem zu kämpfen.
Grundsätzlich herrscht der Eindruck vor, dass die Teams weiter Funktions- und Reifentests fahren. Sauber probierte gestern mal aus, wann dem Wagen der Sprit ausgeht, Caterham teste mit der KERS und dem DRS hin und her. Das wird bei anderen Teams ähnlich aussehen.
P Driver Team Time Laps 1 Grosjean Lotus 1m18.806s 25 2 Perez Sauber 1m19.780s +0.974 17 3 Vettel Red Bull 1m20.154s +1.348 15 4 Hamilton McLaren 1m20.303s +1.497 16 5 Vergne Toro Rosso 1m20.933s +2.127 17 6 Alonso Ferrari 1m22.712s +3.906 14 7 Rosberg Mercedes 1m24.251s +5.445 23 8 Senna Williams 1m24.321s +5.515 20 9 Van der Garde Caterham 1m25.164s +6.358 21Bevor sich die Formel Eins in die Sommerpause verabschiedet, steht der Klassiker auf dem Hungaroring noch mal auf dem Programm. Das Rennen könnte interessant werden.
Nach dem teilweise sensationell spannenden Rennen am Nürburgring, wird man die Erwartungen für den GP in Ungarn etwas zurückschrauben müssen. Die Strecke ist nicht gerade für extrem spannenden Rennen bekannt, obwohl sie in der Vergangenheit immer mal wieder gute Rennen lieferte. Aber wegen der fehlenden Überholmöglichkeiten wird auch in diesem Jahr mal wieder sehr viel über die Strategie laufen. Da passt es recht gut ins Bild, dass Pirelli am Wochenende die Kombination “Soft” und “Supersoft” an die Strecke schleppt. Die waren bisher in Monaco und in Kanada im Einsatz, aber in Montreal regnete es und Monaco ist in Sachen Reifenabrieb keine Referenz. Da es zu dem recht warm werden soll, könnte das Rennen einige Überraschungen bieten.
Ferrari wird die Mischungen dankbar auf die F150 ziehen. Denn der Wagen geht mit den härteren Mischungen nicht so gut, dafür aber umso besser mit den weichen Reifen. Dazu kommt, dass der Ferrari bekanntermaßen schonend mit den Reifen umgeht, über einen langen Stint also konstant schnelle Rundenzeiten liefert, ohne einen heftigen “Drop-Off” zu haben. Das hilft Ferrari dabei, eine flexible Strategie zu entwicklen, die man eh nach Startplatz und Verkehr auf der Strecke dann umsetzen kann.
Red Bull dürfte die weichen Reifen auch gelassen betrachten. Bisher kam der RB7 mit allen Mischungen hervorragend aus, auch wenn der Verschleiß auf der Hinterachse mit weichen Reifen etwas höher ist. Spannend dürfte die Frage sein, ob Vettel sein Mini-Tief vom letzten Wochenende überwunden hat, oder ob es Webber wieder gelingt, zumindest in der Quali, vor seinem Konkurrenten zu stehen. Überhaupt macht Red Bull aber den Eindruck, als sei man im Moment schon eher daran interessiert, den WM-Titel abzusichern. In beiden Wertungen führt man mit weitem Abstand. Zwar ist ja auch erst gerade Halbzeit, aber es ist wohl unrealistisch, dass Red Bull aus den Top 5 fällt.
Hinter McLaren steht in Ungarn mal wieder ein großes Fragezeichen. Deren Form war, auch begründet durch das Mapping-Chaos, in den letzten Rennen dann eher schwankend. Ich rechne nicht damit, dass sie ihren Sieg vom Nürburgring wiederholen können, da der McLaren die weichen Reifen nicht so sehr mag. Hier ist der erhöhte Abrieb das Problem, meist sind Hamilton und Button recht flott an der Box. Da man auch kaum in einer Woche großartig neue Teile an den Wagen bringen wird, wird sich da auch nichts tun. Ein Kandidat fürs Podium sind sie aber allemal.
Für eine kleine Überraschung könnte Mercedes sorgen. Der Wagen ist zwar grundsätzlich immer noch zu langsam, aber wie der Ferrari mag der MGP02 eher die weichen Reifen und sein kurzer Radstand sollte in Ungarn helfen. Ich kann da allerdings auch komplett falsch liegen, denn in Monaco hatte ich das Team auch weiter vorne auf der Rechnung, um dann sehen zu müssen, dass gar nichts ging. Mercedes hat in den letzten Rennen aber den Rückstand nach vorne etwas verkürzen können, was ein gutes Zeichen ist. Aber alles, was vor P5 liegt, wäre eine kleine Überraschung.
Hinter Mercedes ist es eng geworden. Renault, Force India, Sauber und auch Toro Rosso liegen nicht weit auseinander. Bei Renault hängt der Haussegen sowieso schief. Eric Boullier ist unzufrieden mit Nick Heidfeld und spekuliert öffentlich herum, dass Romain Grosjean ja auch kein schlechter Fahrer sei. Gleichzeitig wird das Team immer noch umstrukturiert und viele Angestellten werden “gegangen”. Das ist in sofern ungewöhnlich, als dass der Renault zum Start der Saison ja relativ gut ging, dann aber absackte. Es kann also nicht an der grundsätzlichen Entwicklung des mutig designten Wagens gelegen haben, sondern eher an der Weiterentwicklung. Und wenn man dann Leute entlässt, wirft das ein merkwürdiges Bild auf das Team.
Force India ist in diesem Jahr etwas unter dem Aufmerksamkeitsradar geblieben, sieht man mal von einem zeitweise schwächelnden Sutil ab. Der hat sich aber wieder gefangen und seinen Teamkollegen auch wieder im Griff. Man muss Vijay Mallya und seinen kleinen, sehr jungen Team, schon Respekt zollen, dass es ihnen gelingt, den Wagen auch in der Saison weiter zu verbessern.
Das ist Sauber, bisher, nicht so gut gelungen. Nachdem man zunächst recht zuverlässig in die Punkte kam, ist es für das Team ein wenig bergab gegangen. Ich hatte das Gefühl, dass Sauber sich in der Entwicklung einen falschen Pfad begeben hat, aber es liegt wohl eher daran, dass man keinen “hot blown diffsor” im Auto hat, während Force India da nachrüsten konnte. Vor dem Rennen hat man aber bekannt gegeben, dass man auch 2012 mit Kobayahsi und Perez starten wird. Die Entscheidung wird dem Team gut tun.
Williams und Toro Rosso bilden weiter das Schlusslicht des hinteren Mittelfeld. Bei Toro Rosso mag es am Geld liegen, dass man nicht so schnell entwickeln kann und daran, dass man praktisch erst im zweiten Jahr eine eigene Aero-Abteilung hat. Bei Williams ist es der verkorkste FW33, an dem man offenbar noch so viele Teile erneuern kann, ohne das sich was tut. Mittlerweile testet man schon Bauteile für 2012.
HRT, Lotus und Virgin schenke ich mir jetzt mal, da wird es keine Neuigkeiten geben.
Das Rennen auf den Hungaroring ist lang, immerhin fährt man auf dem 4.3 Kilometer langem Kurs 70 Runden. Beansprucht werden vor allem die Reifen und die Bremsen, da man hier durchaus bis zu 300 km/h schnell wird. In Sachen Strategie wird das eine Rolle spielen, ebenso aber auch die Frage, wie viel Sprit man ins Auto packt. Normalerweise verliert man rund 0,3 Zehntel auf eine Runde, da lohnt es sich also, etwas knapper zu kalkulieren. Safety Cars sind auch immer so eine Sache, die in Ungarn schnell mal passieren können.
Das Wetter wird im Moment als “gemischt” angezeigt. Am Freitag soll es regnen, danach steigt die Temperatur auf bis zu 28 Grad. Für Sonntag ist die Prognose noch nicht so ganz eindeutig, der Regen könnte eine Rolle spielen.
// Für Nick Heidfeld wird die Luft bei Renault eng. Nachdem der Deutsche auch in diesem Jahr seine Quali-Schwäche nicht in den Griff bekommen hat und Vitaly Petrow zumindest auf Augenhöhe mit ihm unterwegs ist, sucht man bei Renault wohl nach Alternativen. Die erste Option ist Robert Kubica, aber ob der überhaupt noch mal wird fahren können, ist eine andere Frage. Um Topfahrer ins Team zu holen, fehlt es dann wieder an Performance. Aber man überlegt wohl, Heidfeld zu ersetzen. Der erste Warnschuss könnte sein, dass in Ungarn Bruno Senna den Wagen von Heidfeld im ersten Training fahren wird. Niemand glaubt, dass Senna schneller als Heidfeld ist, aber vermutlich geht es Renault im Moment schon nicht mehr allein um Punkte, sondern darum, ob es Fahrer gibt, die gutes Feedback liefern. Ganz oben auf der Liste von Renault steht aber offenbar Romain Grosjean. Das kommt nicht ganz unerwartet, hätte Renault, obwohl nicht mehr Mehrheitsbesitzer im Team, gerne einen Franzosen im Cockpit. Gerüchteweise könnte Grosjean nach Monza im Renault Platz nehmen, aber auch nur dann, wenn er den GP2-Titel gewinnen sollte.
// Berrnie Ecclestone hat die Tage zugegeben, dass er dem ehemaligen Top-Manager der Bayrischen Landesbank, Gerhard Gribkowsky, 44 Millionen Euro bezahlt hat. Allerdings gibt es unterschiedliche Aussagen darüber, weswegen er soviel Geld auf den Tisch gelegt hat. Gerhard Gribkowsky behauptet wohl, dass Ecclestone ihn bestochen hat, der Engländer spricht von Erpressung. Angeblich habe Gribkowsky ihm damit gedroht, dass er Informationen an die Behörden weitergeben könnte, die Eccelstone Probleme bei den Steuerbehörden machen könnten. Diese Anschuldigungen, so Ecclestone, seien gelogen, aber er habe nicht Jahre vor dem Gericht verbringen wollen, um Recht zu bekommen. Nun ja, kann man glauben, muss man aber nicht. Bei Gordon Mccabe gibt es eine schöne Zusammenfassung der hektischen Wochen um den Verkauf der SLEC, der damaligen Holding der F1. Das hartnäckigste Gerücht bzgl. der Zahlungen lautet im übrigen, dass Ecclestone die Summe gezahlt habe, damit die BLB ihre Anteile an die CVC verkauft und nicht an einen anderen, Bernie nicht genehmen Interessenten.
// Weil es etwas untergegangen ist: Timo Glock hat bei Virgin um drei Jahre verlängert. Das kam etwas überraschend, aber offenbar war ihm auch klar, dass er im Moment aus der Ecke, in der er steckt, nicht raus kommt. Glock setzt viel auf den Deal mit McLaren, den Virgin nun geschlossen hat.
// Diskussionen gibt es auch bei Lotus, wo Karun Chandok am Wochenende Trulli ersetzt hatte, und dabei nicht so wirklich überzeugen konnte. Lotus beeilte sich mitzuteilen, dass man mit Trulli über eine Vertragsverlängerung verhandeln würde, aber nach der ganzen Aufbauarbeit des Teams wird es wohl auch mal Zeit, dass man evtl. neue Fahrer einsetzt. Trulli wirkt in diesem Jahr schwach und verliert auch in Quali gegen Kovalainen, was ungewöhnlich ist. Die Frage ist aber, wen Lotus nehmen kann? Da bietet sich eigentlich nur ein Nachwuchsfahrer mit viel Talent an (Hülkenberg?)
// Jeff Burton bekommt einen Crew Chief. Luke Lambert ersetzt Todd Berrier. Richard Childress musste wohl reagieren, weil Burton in den Punkte nur auf Platz 25 zu finden ist. Etwas ungewöhnlich ist die Umbesetzung schon, denn Lambert ist gerade einmal 28 Jahre alt und damit etwas jung für einen Crew Chief. Berrier bleibt vorerst im Team.
Die ersten Rennen in den zwei wichtigsten Nachwuchsserien sind geschlagen, zaghafte Trends scheinen sich abzuzeichnen. Am Wochenende fahren beide in Monaco.
Die GP2 hat die Rennen in der Türkei und in Barcelona hinter sich, die Formel Renault 3.5 sogar bereits drei Wochenenden in Aragon, Spa und Monza. Klare Favoriten gibt es in beiden Serien noch nicht – wer vorne dabei sein wird, scheint aber mittlerweile klar. Fest steht außerdem: 2011 ist eine gute Nachwuchs-Saison. Freilich, ein paar Geheimtipps haben enttäuscht, nur manche haben ihre Vorschusslorbeen bestätigt. Aber in beiden Serien gibt es gleich eine Reihe von Fahrern, die bald auch für die Formel 1 interessant werden könnten.
GP2
In der GP2 war es bisher eher eine Saison der Überraschungen: Weder Ferrari-Junior Jules Bianchi, noch Sauber-Tester Esteban Gutierrez oder Ex-Renault Pilot Romain Grosjean konnten bisher so richtig überzeugen.
Ganz unbekannt sind die Piloten an der Tabellenspitze aber auch nicht: Der Führende, Guido van der Garde ist schon länger im Umfeld der Formel 1 unterwegs – etwa als Testpilot für Super Aguri und Spyker. 2008 war der Niederländer Meister der Formel Renault 3.5. In der GP2 hat er sich bislang nicht so glänzend in Szene gesetzt, in dieser Saison könnte er den Durchbruch aber endlich schaffen.
Auf Rang zwei findet sich derzeit Sam Bird – der Brite hat sich schon 2010 als schneller und überholfreudiger Pilot erwiesen, und hat heuer die konstantesten guten Leistungen gezeigt. Im vergangenen Jahr durfte er beim F1-Juniortest einen Mercedes pilotieren, und konnte auch in dieser Funktion sein Talent beweisen. Man darf gespannt sein, wie er sich im weiteren Laufe der Saison entwickelt – gut vorstellbar, dass man ihm in nächster Zeit auch in der F1 wiederfinden könnte.
Dahinter lauern mit Charles Pic und Romain Grosjean gleich zwei Franzosen: Beide haben zweifelsfrei Talent, vor allem Grosjean stieg bei seinem Auftritt in der Königsklasse sehr unglücklich aus. Will heißen: Er hat sicher mehr Talent, als er in der halben Saison an der Seite von Fernando Alonso und unter der Regie Flavio Briatores zeigen konnte. Theoretisch steht ihm der Weg von Timo Glock (GP2-Champ und dann zurück in die F1) offen – praktisch könnte er aber durchaus auch so enden, wie Giorgio Pantano.
Ansonsten konnten sich bisher in Szene setzen: Dani Clos (Meisterschaft: Rang 6), der sich in Barcelona sowohl durch eine etwas eigenwillige Interpretation der Safety Car Regeln (die erstaunlicherweise nicht bestraft wurde) als auch durch ein gutes zweites Rennen ins Rampenlicht fuhr. Und Fabio Leimer (7), der in Barcelona zwei tolle Rennen zeigte, und als Lohn den Sieg im Sprintlauf holte.
Von den beiden deutschen Fahrern war bisher weniger zu sehen: Christian Vietoris war in Istanbul eher mager unterwegs, verunfallte dann im zweiten Rennen, und trat in Barcelona wegen der gesundheitlichen Folgen dieses Crashes erst gar nicht an. Angesichts der Tatsache, dass er ein Wochenende zuvor (!) in Zandvoort in der DTM trotz der Crashfolgen schon am Start war, könnte man seine Motivation für die GP2 Saison doch etwas hinterfragen. Kevin Mirocha (zuvor in der deutschen und europäischen F3 sowie der Formel Rnault 2.0 NEC unterwegs) war zwar wegen reger Teilnahme an Zweikämpfen oft im TV zu sehen, konnte allerdings auch noch keine Topleistungen zeigen.
Formel Renault 3.5
Medial steht die Serie trotz guter Liveübertragung bei Eurosport noch immer im Schatten der GP2. Sie hat in den vergangenen Jahren aber bewiesen, dass sie sich hinter dem großen Konkurrenten nicht zu verstecken braucht: Zumindest was die Spitze des Feldes betrifft war die Serie zuletzt ähnlich gut bestückt wie die GP2 – nicht zuletzt auch deswegen, weil Red Bull die etwas günstigeren Preise nützt, um dort seine Juniorpiloten auf größere Aufgaben vorzubereiten.
So auch heuer. Und mit Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne hat der österreichische Getränkehersteller endlich wieder Piloten unter Vertrag, deren Leitungen Großes versprechen. Anfangs der Saison wurde Ricciardo, Vizemeister des Vorjahres und Star der F1-Juniortests im vergangenen Herbst, als großer Tipp auf die Meisterschaftskrone gehandelt. In den bisherigen Rennen hat sich der britische F3 Champion Vergne allerdings als mindestens ebenbürtig erwiesen – wenn auch Ricciardo heuer nicht mehr alles gibt, und den Saisonauftakt wegen seiner Verpflichtungen als Toro Rosso-Tester sogar auslassen musste.
Ersthafte Chancen auf den Titel haben neben den beiden aber noch mindestens drei weitere Piloten: US-Hoffnung Alexander Rossi, Robert Wickens und der Este Kevin Korjus, im vergangenen Jahr Meister der Formel Renault 2.0.
Alex Rossi hatte vor allem in Aragon ein tolles Wochenende, danach war nicht mehr so ganz konstant unterwegs. In Monaco konnte er allerdings im vergangenen Jahr bei seinem einzigen Saisoneinsatz in der Formel Renault 3.5 mächtig beeindrucken – auch, wenn er wenige Runden vor Schluss nahe Casino in die Leitplanken abflog. Wenn er diese Leistung heuer wiederholen kann, dann ist von ihm sicher so einiges zu erwarten.
Formel Renault 3.5, A1GP, F3 Euro, Formel 2, britische F3, Formel Atlantic, GP3 – und jetzt wieder Formel Renault 3.5: Robert Wickens war in seiner langen Juniorkarriere schon in allen erdenklichen Serien unterwegs. Gemeinsam ist allen diesen Auftritten ein Mangel an Konstanz – und die Tatsache, dass er an guten Tagen richtig schnell unterwegs ist. Die fehlende Beständigkeit mag sich zum Teil auch aus seiner Zeit als Red Bull Junior erklären – wer an jedem Wochenende von Dr. Marko in ein wieder anderes Auto gesetzt wird, kann sich eben nie richtig auf eine Serie einstellen. So manches Talent ist an diesen Anforderungen schon gescheitert – siehe etwa den ebenfalls in der Formel Renault 3.5 fahrenden Brendon Hartley. Ohne Red Bull Sponsorship war Wickens 2010 zweiter der GP3 – und ist in diesem Jahr in der Formel Renault wieder richtig schnell unterwegs. In Monza kam zuletzt allerindgs wieder die mangelnde Konstanz zum Vorschein. Wenn er es schafft, dieses Problem in den Griff zu bekommen, dann ist mit dem Kanader aber gewiss zu rechnen. Andernfalls droht dem 22-jährigen der Ruf des ewigen Talents.
Bleibt noch Kevin Korjus: Dass der Este bereits bei seinen ersten Auftritten in der Formel Renault 3.5 so schnell unterwegs ist, spricht für sein Talent. Einen Sieg im erst zweiten Rennen in Aragon hätte wohl kaum jemand erwartet. Nun aber einen Titel in der Premirensaison zu erhoffen, wäre vielleicht doch etwas vermessen. Im Laufe der kommenden Jahre ist mit Korjus aber womöglich auch in höheren Aufgaben zu rechnen.
Schade: Nachdem die Formel Renault 3.5 mit einer Reihe von tollen Strecken begonnen hat, wird mit dem Spaß nun bald Schluss sein – im weiteren Verlauf der Saison winken (immerhin) der Nürburgring und Silverstone – aber auch die garantierten Langweiler am Hungaroring, in Le Castellet und Barcelona. Trost: Immerhin sind die Kurse für die Fahrer anspruchsvoll – und wenn es bei einem Rennen (so wie etwa beim Finale 2010 in Barcelona) regnen sollte, dann kann es trotzdem spannende Läufe geben. Das Niveau und die Anzahl der Spitzenpiloten versprechen allemal eine interessante Saison.
Am Wochenende im TV
Achtung: Die GP2 fährt ihr erstes Monaco-Rennen traditionsgemäß schon am Freitag (11:10 Uhr), Lauf 2 folgt dann nach dem Formel 1 Qualifying am Samstagnachmittag (16:05 Uhr). Beide Läufe werden wie immer live auf sky sport 2 (bzw. sky sport 1 HD) übertragen. Außerdem zeigt auch der via Hotbird frei empfangbare rai sport 2 die Rennen (wie immer bei den italienischen Sendern möchte ich aber keine Garantie dafür übernehmen, dass es für die Übertragung nicht ein Satelliten-Blackout gibt).
Die Formel Renault 3.5 fährt in Monaco nur ein Rennen, das findet aber dafür in direkter zeitlicher Nähe zum F1-Lauf statt: Am Sonnatg um 11:00 Uhr. Eurosport 2 ist live dabei, für Free TV-Zuseher gibt es um 23:00 eine Zusammenfassung auf Eurosport Deutschland (und um 22:30 auf Eurosport HD).
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